BRF plus

Erstellung von Geschäftsregeln in SAP

BRFplus (Business Rule Framework plus, BRF+) ist ein Business Rules Management System (BRMS), das von der SAP angeboten wird.

Ein BRMS ist ein Werkzeug, das es erlaubt (Geschäfts-) Regeln zu definieren und auf Basis dieser Regeln Entscheidungen zu treffen. Einfache Beispiele sind die automatische Ermittlung eines Paketdienstleisters, der in Abhängigkeit von Größe und Gewicht eines Pakets, die günstigsten Konditionen anbietet oder die Entscheidungen über die Gewährung eines Kredits, Ermittlung der Risikoklasse und des Kreditzinssatzes.

BRF+ ist Bestandteil des SAP NetWeaver Application Servers (AS) ABAP ab der Version 7.02 und steht daher jedem Kunden dieses oder späterer NetWeaver-Releases lizenzfrei zur Verfügung.

So funktioniert BRF+

Die individuellen Geschäftregeln eines Unternehmens – z.B. die Ablaufsteuerung eines Genehmigungsprozesses - können hier abgebildet werden. Mit Hilfe einer  graphischen Oberfläche ist es möglich, Regeln ohne Programmierkenntnisse zu erstellen und zu bearbeiten. In der BRFplus Rules Engine werden die Regeln automatisch in ABAP-Code umgesetzt, so dass eine optimale Performance erreicht wird.

Nach den einmal erstellten Regeln werden dann die verschiedenen Geschäftsprozesse in den SAP-Applikationen gesteuert, indem sogenannte Aktionen ausgelöst werden. Es können Nachrichten (z.B. E-Mails oder Anwendungslogs) versendet, Workflows angestoßen oder die Ergebnisse an nachfolgendes ABAP-Coding (auch im SAP-Standard) übergeben werden.

Die Vorteile von BRF+

Großer Vorteil von BRFplus ist die Möglichkeit, die Regeln vom Geschäftsexperten modellieren zu lassen und z.B. durch Excel-Import mit Leben zu füllen. Nach kurzer Einarbeitung ist es Ihren Fachbereichen also möglich, Anpassungen vorzunehmen, für die sonst Entwickler oder Berater nötig gewesen werden. Auf diese Weise kann sowohl Code als auch Customizing reduziert oder vermieden werden.

Ein weiterer großer Pluspunkt von BRF+ ist die Integration mit anderen SAP Tools. So ist BRF+ z.B. in das Application Interface Framework (AIF), ein sehr leistungsstarkes Tool zur Einrichtung, Verwaltung u. zum Monitoring von Schnittstellen, integriert.

 

Einsatz je nach Komplexität der Geschäftsregeln

Doch wo liegen die Grenzen von BRFplus im Vergleich zu herkömmlicher ABAP-Entwicklung? Beim Modellieren verschiedener Anwendungen in BRFplus haben wir schnell gemerkt, dass die Komplexität der Geschäftsregeln der entscheidende Faktor ist: Bleibt es pro Funktion bei wenigen Regeln und Ausdrücken (z.B. Entscheidungstabellen, Formeln etc.), hat man mit BRFplus ein übersichtliches Regelwerk, welches schnell und ohne großen Aufwand an die sich ständig ändernden Business-Anforderungen angepasst werden kann. Ist die abzubildende Situation jedoch so komplex, dass eine Vielzahl an Regeln und Ausdrücken nötig ist, verlieren Sie u.U. den Überblick über die vielen Zwischenergebnisse und Zusammenhänge. In solchen Fällen sind Sie meist bei einer reinen ABAP-Entwicklung besser aufgehoben.

Wie geht es weiter?

BRF+ ist eine neue Klasse von Produkten, die schon jetzt einen festen Platz in der SAP-Welt hat, und eine zunehmend wichtige Rolle bekommt, bisher aber noch nicht adäquat in seiner Bedeutung wahrgenommen wurde. Wir gehen davon aus, dass SAP das Framework weiter ausbaut und sowohl die Einsatzmöglichkeiten als auch die Integration mit anderen SAP- Komponenten und Werkzeugen (siehe AIF und SAP-Workflow) erweitert und vertieft.

 

BRF+: Der Aufwand lohnt sich!

BRF+ wirkt auf den ersten Blick verwirrend und hat den Ruf kompliziert zu sein. Es dauert, bis man mit den Abläufen vertraut ist. Ist das Eis aber gebrochen – und das kostet weniger Arbeit als auf den ersten Blick befürchtet – eröffnet sich eine neue Welt. Der Aufwand lohnt sich und die anfänglichen, berechtigten Zweifel lösen sich auf.

SAP bietet – über das im Standard enthaltene BRF+ hinausgehend – das kostenpflichtige SAP Decision Management als BRF+ Add On an. Wir empfehlen das Add On, wenn BRF+ eine zentrale Rolle in Ihrem Unternehmen einnimmt und Sie eine große Anzahl von Regeln und diese ggf. in mehreren Produktivsystem im Einsatz haben. Ansonsten lohnen sich die zusätzlichen Funktionalitäten und die damit verbunden Kosten, die SAP Decision Management bietet, zurzeit noch nicht.

Wir zeigen Ihnen, wie es geht

Gerne zeigen wir Ihnen anhand einer beispielhaften BRFplus-Anwendung auf unserem S/4HANA-System, wie man Geschäftsregeln modelliert und mit einem Prozess im SAP-Standard (z.B. Lieferungserstellung) verknüpft. So erhalten Sie auch einen Eindruck davon, wo wir an die Entscheidung zwischen BRFplus und ABAP herangehen und ob wir Sie in einem Projekt bei der Konzeption und Umsetzung sinnvoll unterstützen können.

 

Übrigens: BRFplus ist auch Grundlage der neuen S/4HANA Ausgabesteuerung, also der Nachfolger der bewährten Nachrichtensteuerung. Lesen Sie hier mehr zum Thema. Nehmen Sie Kontakt zu uns auf!

 

Einsatz je nach Komplexität der Geschäftsregeln

Doch wo liegen die Grenzen von BRFplus im Vergleich zu herkömmlicher ABAP-Entwicklung? Beim Modellieren verschiedener Anwendungen in BRFplus haben wir schnell gemerkt, dass die Komplexität der Geschäftsregeln der entscheidende Faktor ist: Bleibt es pro Funktion bei wenigen Regeln und Ausdrücken (z.B. Entscheidungstabellen, Formeln etc.), hat man mit BRFplus ein übersichtliches Regelwerk, welches schnell und ohne großen Aufwand an die sich ständig ändernden Business-Anforderungen angepasst werden kann. Ist die abzubildende Situation jedoch so komplex, dass eine Vielzahl an Regeln und Ausdrücken nötig ist, verlieren Sie u.U. den Überblick über die vielen Zwischenergebnisse und Zusammenhänge. In solchen Fällen sind Sie meist bei einer reinen ABAP-Entwicklung besser aufgehoben.

Wie geht es weiter?

BRF+ ist eine neue Klasse von Produkten, die schon jetzt einen festen Platz in der SAP-Welt hat, und eine zunehmend wichtige Rolle bekommt, bisher aber noch nicht adäquat in seiner Bedeutung wahrgenommen wurde. Wir gehen davon aus, dass SAP das Framework weiter ausbaut und sowohl die Einsatzmöglichkeiten als auch die Integration mit anderen SAP- Komponenten und Werkzeugen (siehe AIF und SAP-Workflow) erweitert und vertieft.